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Management und Führung

Bau mit Zukunft: Die Meisterprüfung bringt Sie als Baumeister:in auf das nächste Level

Ob bei der Errichtung von Wohnhäusern, der Sanierung historischer Gebäude oder der Umsetzung nachhaltiger Infrastrukturprojekte – Baumeister:innen gestalten unserer gebauten Umwelt. Ihre Aufgaben reichen weit über das eigentliche Bauen hinaus: Sie sind technisch versiert, denken wirtschaftlich, handeln verantwortungsvoll und müssen sich gleichzeitig mit ökologischen sowie digitalen Herausforderungen auseinandersetzen.

Durch die neue Prüfungsordnung wurde das Berufsbild nun deutlich aufgewertet und der Zugang über eine praxisnahe Meisterprüfung erleichtert. Wir haben mit dem Kursleiter am WIFI Wien Baumeister Dipl.-Ing. Klaus Böhm über die Bedeutung dieses Berufs und die Perspektiven der neu geregelten Befähigungsprüfung gesprochen.

Herr Böhm, warum braucht es heute – und auch in Zukunft – qualifizierte Baumeister:innen?

Klaus Böhm: Das Bauwesen ist längst ein interdisziplinäres Feld. Baumeister:innen vereinen technisches Know-how mit kreativen Lösungen und gestalten damit unsere Zukunft nachhaltig und effizient. Angesichts von Klimawandel und Ressourcenknappheit übernehmen sie eine Schlüsselrolle beim energieeffizienten Bauen etwa unter Einsatz digitaler Technologien wie Building Information Modeling (BIM).

Welche Qualifikationen zeichnen heutige Baumeister:innen aus?

Neben fundiertem Fachwissen in Statik, Bauplanung und Materialkunde braucht es heute Kompetenzen im Projektmanagement, im digitalen Planen (z. B. CAD-Software), aber auch ökologische Verantwortung und starke Kommunikationsfähigkeiten. Die Anforderungen sind komplexer geworden und dementsprechend wichtig ist lebenslanges Lernen.

Was bedeutet die Gleichstellung der Meisterprüfung mit einem Masterabschluss?

Diese Gleichstellung sendet ein starkes Signal: Die Baumeisterprüfung auf NQR-Level 7 hebt das Berufsbild auf Augenhöhe mit akademischen Abschlüssen. Sie stärkt das Ansehen des Berufs, verbessert die internationale Vergleichbarkeit und macht den Weg attraktiver für junge Talente, die eine praxisnahe Ausbildung bevorzugen.

Warum ist strategisches und wirtschaftliches Denken in der Baubranche so entscheidend?

Baumeister:innen bringen praktische und unternehmerische Fähigkeiten zusammen. Sie stellen nicht nur technische Machbarkeit sicher, sondern auch wirtschaftliche und nachhaltige Umsetzbarkeit. Diese Balance ist essenziell und macht sie zu unverzichtbaren Akteur:innen im Bauwesen.

Was raten Sie Menschen, die überlegen, die Meisterprüfung zu machen?

Die Prüfung ist ein Meilenstein – beruflich wie persönlich. Sie eröffnet Wege in die Selbstständigkeit, zu Führungspositionen, zu höherem Einkommen und sogar zu internationalen Projekten. Vor allem aber ist sie eine Investition in die eigene Zukunft.

Welche Rolle spielt die Meisterprüfung im Bildungssystem?

Sie ist eine gleichwertige Alternative zum Studium und fest im dualen Bildungssystem verankert. Sie fördert Qualität, Mobilität und Eigenverantwortung und gibt dem Handwerk jene Anerkennung, die es verdient.

Fazit

Die Befähigungsprüfung zur/zum Baumeister:in ist mehr als ein beruflicher Abschluss – sie ist ein Bekenntnis zu Verantwortung, Qualität und Innovation im Bauwesen. Wer sie ablegt, entscheidet sich für eine Karriere mit Substanz, Gestaltungskraft und Zukunftsperspektive.


Klaus Böhm © Foto Weinwurm
Baumeister Dipl.-Ing. Klaus Böhm leitet ein Baumeisterunternehmen, das sich mittlerweile in der 4. Generation befindet. Mit seinem Team betreut er Bauprojekte im Großraum Wien und ist Kursleiter am WIFI Wien.

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