Grafik für -Bessere Social-Media-Fotos: 5 Profi-Tipps für beeindruckende Bilder
Karriere

Bessere Social-Media-Fotos: 5 Profi-Tipps für beeindruckende Bilder

Bilder entscheiden, ob jemand auf Social Media bei einem Posting innehält oder einfach weiterscrollt. Im Kurs „Fotografieren für Social Media“ am WIFI Wien lernen Teilnehmer:innen, wie man Fotos für Instagram & Co gestaltet, die Geschichten erzählen, Emotionen wecken und Aufmerksamkeit erzeugen.

Kursleiter Peter Berger ist Berufsfotograf aus Wien. Seit 2019 leitet er den Fachbereich Fotografie am WIFI Wien. Sein Ziel: Bilder zu schaffen, die überraschen – und beim Betrachter ein echtes „WOW“ auslösen.

Fotografieren für Social Media: Wie wird ein Foto gut

„Neben der Vielzahl an Dingen, die ein gutes Foto ausmachen, kommen für Social Media zwei Komponenten hinzu: Das Foto muss in kurzer Zeit Aufmerksamkeit erregen und es muss auch in kleiner Größe wirken“, erklärt Berger. Gerade in sozialen Medien zählt der erste Eindruck. Viele unterschätzen, wie wichtig dabei Licht, Perspektive und Konzept sind. „Ein häufiger Fehler ist, dass einfach nur das Motiv gesehen und auf den Auslöser gedrückt wird.“

Auf Licht, Perspektive und Nachbearbeitung achten

Berger nennt drei Grundlagen, die jede:r Fotograf:in beherrschen sollte: „Die Perspektive bestimmt wesentlich die Bildgestaltung. Das Licht zu sehen und zu nutzen ist ein zentraler Bestandteil der Fotografie. Und die Nachbearbeitung macht oft den entscheidenden Unterschied, ob ein Foto wirklich glänzt.“ Gerade das Thema Licht wird häufig unterschätzt. „Der häufigste Fehler ist, es gar nicht wahrzunehmen. Als Fotograf sehe ich sofort, woher das Licht kommt, welche Farbe es hat und wie groß die Lichtquelle ist. Danach kann ich meine Entscheidung zur Perspektive treffen.“ Auch die Abstimmung von Brennweite und Aufnahmeentfernung ist entscheidend für gute Bilder: „Wenn das nicht zusammenpasst, ist das Motiv verzerrt, der Hintergrund lenkt ab oder das Foto wirkt einfach langweilig.“

Kamera oder Smartphone? Tipps für bessere Social-Media-Fotos

Vom Profi-Gerät bis zum Smartphone haben alle Kameras ihre Berechtigung, wenn es um gute Bilder geht. „Fotografieren Sie mit einer herkömmlichen Kamera, dann verwenden Sie ein gutes Objektiv, legen Sie Wert auf die Bildqualität und lernen Sie, ein externes Blitzgerät für vorteilhaftes Licht zu nutzen“, sagt Berger. Das Smartphone punktet dagegen mit Spontanität: „Es ist immer griffbereit, bedarf weniger Know-how und die Bilder können sofort bearbeitet und gepostet werden.“ Entscheidend ist, die Vorteile des eigenen Geräts zu kennen und gezielt zu nutzen.

Fotografieren mit dem Smartphone: Kleine Tricks mit großer Wirkung

Mit dem Smartphone lassen sich beeindruckende Ergebnisse erzielen – vorausgesetzt, man nutzt die Technik bewusst. Peter Berger kennt die typischen Stolperfallen und erklärt, wie man sie vermeidet: Oft liegt der erste Fehler schon bei der Anwendung der Standard-Optik. „Erkennen Sie den Sinn und Effekt einer Weitwinkelbrennweite, passen Sie den Abstand an bzw. gehen Sie nah ran ans Motiv. Falls Ihr Smartphone eine Telebrennweite anbietet, dann nutzen Sie diese, um Motive zu entzerren“, so der Fotograf. Ebenso wichtig ist es, den Hintergrund in die Bildgestaltung einzubeziehen. Denn wer ihn bewusst wahrnimmt, vermeidet störende Details. „Ich kann gar nicht zählen, wie viele Notausgangsschilder ich schon durch einen Schritt zur Seite hinter den Motiven versteckt habe.“

Gerade beim Smartphone vergessen viele aufs Licht zu achten. „HDR sorgt für ausgeglichene Helligkeit, aber Fotos mit starkem Kontrast und Schatten fallen im Feed stärker auf.“ Und schließlich gilt es, die Farben im Blick zu behalten: „Die Farben der Handyfotos sind oft ‚zufällig‘. Ein fixer Weißabgleich oder Nachbearbeitung in Lightroom schaffen Abhilfe.“ Zur mobilen Bildbearbeitung empfiehlt Peter Berger die Software Adobe Lightroom: „Sie ist weit verbreitet, großteils gratis und bietet auch Profis alle wichtigen Funktionen.“

Kreativität beim Fotografieren lässt sich trainieren

„Überlegen Sie nicht nur, wie Sie kreativer fotografieren können, sondern versuchen Sie generell kreativer zu denken und zu leben“, empfiehlt Berger. „Schulen Sie Ihr Auge, Ihren Blick. Verlassen Sie die tägliche Routine, probieren Sie Achtsamkeitsübungen aus oder seien Sie unbekannten Orten, Speisen oder Musik gegenüber aufgeschlossen.“ Kreativität ist für Peter Berger keine Frage des Zufalls, sondern das Ergebnis von Offenheit und Übung: „Da gibt es leider keine Abkürzung, die auf Knopfdruck alles kreativer macht.“

Individuelle Betreuung mit hohem Praxisanteil 

Wie hilfreich und praxisnah der Kurs ist, zeigen die Erfahrungen der Teilnehmer:innen. Jennifer Vokalitsch, sie fotografiert für die Social-Media-Kanäle des WIFI, hat den Kurs besucht, um für die WIFI-Social-Media-Kanäle ansprechende Fotos zu erstellen und die Grundlagen der Fotografie zu lernen.
Jennifer Vokalitsch © www.fotoweinwurm.at

„Meine Erwartungen lagen vor allem beim Basiswissen wie Kamerahaltung oder Kameraeinstellungen. Diese wurden nicht nur erfüllt, sondern sogar übertroffen!“ Besonders hilfreich fand sie, dass sie das Gelernte sofort anwenden konnte: „Ich achte nun viel bewusster auf die Lichtverhältnisse und deren Richtung. Dadurch wirken meine Fotos ausdrucksstärker und kommen besser zur Geltung.“

Yvonne Bachleitner © Jennifer Vokalitsch
Auch Mag. Yvonne Bachleitner, die beruflich regelmäßig für Social Media fotografiert, zieht ein positives Fazit: „Ich wusste vorher gar nicht, wie viel es tatsächlich zu lernen gibt. Heute achte ich darauf, wo sich das, was ich auf dem Foto festhalten möchte, im Bild befindet – und das ist niemals mittig im Bild. Ich fotografiere nicht gegen das Licht, achte auf störende Elemente und nutze kleine Kniffe bei der Bildbearbeitung. Früher wirkten meine Fotos oft düster, die Fotos, die ich heute mache, wirken stimmiger und interessanter.“

Beide Teilnehmerinnen schätzen besonders den hohen Praxisanteil. „Unser Trainer hat uns zuerst die Theorie vermittelt und uns dann in Übungen geschickt, in denen wir das zuvor Gelernte umsetzen konnten. Das war manchmal eine richtige Challenge“, erzählt Bachleitner. „Und genau dieses Umsetzen und Auseinandersetzen hat uns weitergebracht.“ Auch Vokalitsch hebt die individuelle Betreuung hervor: „Wir konnten unsere Wünsche einbringen und es wurde individuell darauf eingegangen. Zudem fand ich die Tutorials, zum Beispiel zur Nachbearbeitung von Fotos, sehr hilfreich.“

Tipps vom Profi für bessere Social-Media-Fotos

  • Licht bewusst einsetzen: Achten Sie auf Richtung, Farbe und Intensität.
  • Perspektive wechseln: Bewegen Sie sich – ungewöhnliche Blickwinkel machen Bilder spannend.
  • Hintergrund prüfen: Ein Schritt zur Seite kann störende Elemente verschwinden lassen.
  • Nachbearbeiten mit Gefühl: Weniger Filter, mehr Feingefühl.
  • Neugierig bleiben: Beobachten, experimentieren, Neues entdecken – auch abseits des Bildschirms.

Peter Berger © Kristina Kircher
Peter Berger ist Berufsfotograf aus Wien. Seine Schwerpunkte reichen von Architektur- und Portraitfotografie bis hin zu Werbung und Reportagen. Seit 2013 unterrichtet er im Fachbereich Fotografie am WIFI Wien und leitet diesen seit 2019.

Mag. Yvonne Bachleitner und Jennifer Vokalitsch arbeiten im Bereich Kommunikation und Marketing der Wirtschaftskammer Wien.

Bildcredits: © pavel siamionov | stock.adobe.com (Header), © Kristina Kircher (Portrait Peter Berger), © Jennifer Vokalitsch (Portrait Y. Bachleitner), © www.fotoweinwurm.at (Portrait J. Vokalitsch)

bis
bis